A
Alleinfuttermittel
"…Alleinfuttermittel" sind "Mischfuttermittel, die dazu bestimmt sind, allein des Nahrungsbedarf der Tiere zu decken." (§ 1.1 Futtermittelverordnung)
Aminosäuren
- Körpereiweiß ist aus 20 Aminosäuren zusammengesetzt
- 8 Aminosäuren können nicht selbst hergestellt werden
- Aufnahme mit der Nahrung (essenziell) erforderlich- Aminosäuren verändern sich bei hohen Temperaturen (problematisch bei Industrie-Trockenfutter)
Antioxidantien
- schützt vor Einwirkung von Sauerstoff
- verhindert Ranzigwerden von Ölen und Fetten
- natürliche Antioxidantien (Vitamin E, Vitamin C)
- sythetische (chem.) Antioxidantien (BHA, BHT, Ethoxiquin, Propylgallat)
- getrennte Deklaration erforderlich (EWG-Zusatzstoffe)
- Trick: "Ohne Zusatz von Konservierungsstoffen"
Ascorbinsäure
- Vitamin C als Konservierungsstoff
- kann in hohen, regelmäßigen Dosen zu Nieren- und Blasensteinen führen
Ascorbyl-Palmitat
synthetisch hergestelltes Vitamin C
Aspartam (E 951)
- Zuckerersatzstoff
Autolysate
- Produkte aus abgestorbenen Zellen
- Geschmacksverstärker
B
Bäckereierzeugnisse
- "Ausgefegte Backstube"
- Brot, Brötchen, Kuchen, Nudeln,…
- kann versteckten Zucker enthalten
Beta-Carotin
- Provitamin A
- Farbstoff
Bierhefe
-auch "Bäckerhefe"
- Nebenprodukt der Bierherstellung
- reich an Vitaminen und Mineralien
BIO
- Rohstoffe kommen aus biologischer Erzeugung- sagt nichts über die Qualität aus (vergammeltes BIO-Fleisch ist eben auch vergammelt)
Blut / Blutmehl
natürlicher Mineralienlieferant
Brauner Reis
Naturreis, äußere Schichten sind nicht entfernt
C
Calciumcarbonat
Kalk aus Knochen und Zähnen
Carrageen (E 407)
Gelier- und Verdickungsmittel
Casein
Protein aus der Käseherstellung
Cellulose
- unverdaulicher Füllstoff
- Zellwandbestandteile pflanzlicher Zellen
- Abfälle der Getreideindustrie
- Getreidehülsen, -spelzen, Stroh, Nussschalen
Cerialien
- Abfallprodukt der Müsliproduktion
- als Hühnerfutter sehr geeignet
Chloride
wichtige Elektrolyte
Cholin
- kann in der Regel selbst hergestellt werden
- verarbeitet, verflüssigt und transportiert Fettmoleküle
Chondroitin
- Gelenknährstoff
- bindet Wasser im Fettgewebe
- sorgt für Nährstoffdurchlässigkeit im Knorpel
D
Deklaration
- Kennzeichnungspflichten
- Zusammensetzung / Futtermittellexikon
- Zusatzstoffe- Analytische Bestandteile
- Deklarationsarten
- "Tierarztfutter"
Deklarationsarten
Worauf es bei den Zutaten wirklich ankommt sind die Nährstoffe (Aminosäuren, Fette, Kohlenhydrate), die sie für Hund und Katze liefern
Die ernährungsphysiologische Qualität von Hunde- und Katzennahrung ist nicht abhängig vom Prozentsatz an Fleisch, die sie enthält, sondern vielmehr von der Menge, Qualität und Vielfalt an Nährstoffen sowie von deren Verdaulichkeit und Bioverfügbarkeit für den Organismus der Tiere.
Digest
- chemisch vorverdaute Nahrung
- durch chemische Hydrolyse aus tierischem Gewebe gewonnen
- verstärkt die Futterakzeptanz
DL-Lysin / DL-Methionin
synthetisch hergestellte Aminosäuren
Docosaheaensäure (DHA)
Omega-3-Fettsäure
E
Ei / Vollei
frisches Ei ohne Schale
Eierzeugnisse
Eierschalen
Einzelfuttermittel
- dazu gehören einzelne Getreidearten (Weizen, Gerste…) als auch Fleisch
- auch Nebenprodukte aus der Ernährungswirtschaft (z. B. aus Mehlmühlen, Molkereien, Brauereien, Ölmühlen, Zuckerfabriken) stellen Einzelfuttermittel dar
Erbsenkleie
Erbsenschalen, sehr nährstoffreich
Ergänzungsfuttermittel
Ergänzungsfuttermittel sind "Mischungen von Futtermitteln, die einen hohen Gehalt an bestimmten Stoffen aufweisen und die aufgrund ihrer Zusammensetzung nur mit anderen Futtermitteln zur täglichen Ration ausreichen." (EU-Richtlinie 31979L0373)
Ernährungsphysiologische Bestandteile
- werden bei der Deklaration getrennt aufgeführt
- Vitamine, Provitamine, Verbindungen aus Spurenelementen, Aminosäuren
Erythrosin (E 127)
- künstlicher Farbstoff
- krebserregend
EWG-Zusatzstoffe
- chemische Konservierungsstoffe
- Antioxidantien- verantwortlich für: Krebs, Leberschäden, Fötenmissbildungen, Allergien, Gehirnschäden
Extrudation
Herstellungsverfahren mit Druck und Hitze (bis 480°C)
F
Fischmehl
getrockneter Fisch / Fischnebenerzeugnisse
Fischnebenerzeugnisse
- Fischinnereien
- Gräten
- Beifang
Fleisch
Muskelfleisch ohne Nebenerzeugnisse
Fleischhydrolysat
Kunstfleisch (Fleischersatz) aus Eiweiß und Wasser (mit Aroma)
Fleischmehl
- getrocknetes Fleisch
- kann Nebenerzeugnisse enthalten
Frischfleisch
- Menge an Fleisch vor der Verarbeitung (Trocknungsvorgang, etc.)
- durch Entzug von Wasser sinkt der Wert erheblich
Fructo-Oligosaccaride
- Fruchtzucker
- regelt Darmtätigkeit (bei schlecht verdaulichem Futter)
G
Getreidemehl
- Mehl aus der ganzen Pflanze (mit Stiel, Außenhaut, Stumpf,…)
- kann zu Glutenunverträglichkeit führen
Glucosamin
- Grundbaustoff für Knorpel und Sehnen
- knorpelaufbauende, entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften
Gluten
- Kleber / Klebereiweiß
- Proteingemisch in den Getreidesamen
- gute Backeigenschaften
- kann zu Zöliakie / Glutenintoleranz führen
Grieben
- Abfallprodukt aus Talgproduktion
- ausgelassenes Fett von z.B. Innereien aus Tierkörperbeseitigungsanlagen
H
Hefen
reich an B-Vitaminen und Protein
Hydrolysierte Nahrung
Eine Hydrolyse ist die Spaltung einer chemischen Verbindung durch eine Reaktion mit Wasser. Hierbei werden Bestandteile des Futters stark in ihre Einzelteile zerlegt, damit das Immunsystem des Tieres diese nicht mehr erkennt und darauf nicht mehr reagiert bzw. keine Allergien entstehen können.
I
Inositol
Zuckerart
Inulin
- besteht aus bis zu 90 Zuckerbausteinen
- gewonnen aus Chicorée
- Vorstufe von Oligofruktose
- kann Magen und Dünndarm unbeschadet passieren
- wirkt millieuregulierend im Dickdarm
J
keine Einträge
K
Kaliumchlorid (E 508)
- das Kaliumsalz der Salzsäure
- Festigungsmittel und Geschmacksverstärker
- Einsatz als Streusalz
- führt in hohen Dosen zum Herzstillstand
- Medikament zum Einschläfern von Haustieren
- Todesspritze in den USA
Karamell
Zucker, gekocht
Kennzeichnungspflichten
auf Futtermittelverpackungen muss gekennzeichnet sein:
- Bezeichnung des Produkts
- Zusammensetzung
- Zusatzstoffe
- Analytische Bestandteile
- Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) / Bezugsnummer
- Kontaktdaten des Herstellers
- Fütterungsempfehlung
- Gewicht / Menge
Kleie
Rückstände aus der Getreideverarbeitung
Knochenmehl
- seit BSE in Tiernahrung verboten
- findet in Nahrungsergänzungen zum Clalciumaufbau in der Tierzucht Anwendung
Konservierungsstoffe
verhindern das Ausbreiten von Mikroorganismen im Futter
L
Lignocellulose
- bildet die Zellwand verholzter Pflanzen
- Sägespäne im Futter
M
Melasse
- Nebenprodukt der Futterherstellung
- soll zum Fressen animieren
Menadion
- Vitamin K3
- Verboten in der Humanmedizin / Lebensmittelindustrie wegen hoher Schadwirkung
Mischfuttermittel
Mischfutter erhält man aus dem Vermischen von Einzelfuttermitteln: Ein Mischfutter kann entweder als Alleinfutter eingesetzt werden oder es kann in Verbindung mit anderen Futtermitteln den Nährstoffbedarf ergänzen (Ergänzungsfuttermittel)
Molkereierzeugnisse
- Käse, Milchpulver, Molke
- versteckter Zucker
N
Natriumchlorid
- Kochsalz
- wirkt konservierend
Natriumsulfat, -nitrit, -bisulfat
Konservierungsmittel mit schädlichen Nebenwirkungen
Naturidentische Aromastoffe
chemisch hergestellte Aromen
O
keine Einträge
P, Q
Perlgraupen
geschliffene, geschälte Gerste
Pflanzliche Eiweißextrakte
- für den Hund minderwertig
- gewonnen aus Sojabohnen und Hülsenfrüchten
- Rückstände aus der Herstellung von pflanzlichen Ölen
R
Rohasche
Teil einer organischen Substanz, der bei 550°C nicht verbrennt
Mineralien und Spurenelemente
Rohfaser
Summe aller unverdaulichen Pflanzenfasern (Ballaststoffe)
Rohfett
Summe aller Fette, die sich mit Lösungsmitteln herauslösen lassen
Rohprotein
Summe aller Eiweißverbindungen (tierisch / pflanzlich)
Rübenschnitzel
- Zuckerrübentrockenschnitzel (versteckter Zucker)
- Futterrübenschnitzel (ph-Wert-Regulator)
S
Saccharose
Zucker
Schälkleie
- hochbelastete Außenhaut des Korns
- nicht mit Kleie zu verwechseln
Sensorische Zusatzstoffe
- Lockstoffe
- Farbstoffe
- Aromastoffe
Soja
für Hunde minderwertiger Eiweißlieferant
T
Talg
eingeschmolzenes tierisches Fett
Technische Messwerte
- sagen nichts über die Qualität aus
- Rohfett, Rohasche, Rohprotein, Rohfaser
Technologische Zusatzstoffe
- Konservierungsmittel
- Antioxidationsmittel
- Stabilisatoren
- Verdickungsmittel
- Geliermittel
- Bindemittel
- Trennmittel
- Säureregulatoren
Tierarztfutter
Der Tierarzt unterscheidet zwischen:
- Futter, dem Wirkstoffe beigemischt werden
- einer Vollnahrung mit spezieller Rezeptur
Tierische Nebenerzeugnisse
- Schlachtabfälle, welche nach der Verarbeitung warmblütiger Landtiere übrig bleiben
- Einteilung in 3 Kategorien
- KAT-3-Fleisch darf verwendet werden
- Häute, Felle, Hufen, Klauen, Hörner, Blut, Federn, Drüsensekrete, Magen und Darm mit Inhalt, Knochen, Tiermehle
Tierische Öle und Fette
- wichtiger Energieträger
- Fettgehalt setzt sich zusammen aus Fleisch und zugesetzten Fetten
- wichtig sind Omega-3-Fettsäuren
- hochwertig sind Lamm- und Geflügelfett
- Vorsicht bei "Tierfett"
Tiermehle
- KAT-3-Fleisch aus Schlachtbetrieben, Küchen- und Speiseabfälle, überlagertes Fleisch, Rohmilch, Fischabfälle
- Innereien für den menschlichen Verzehr geeignet
- Abfall aus Tierkörperbeseitigungsanlagen
- Geflügelnebenerzeugnisse (männl. Küken)
- Verarbeitung bei > 130°C bar Druck
Tocopherole
Vitamin E als natürlicher Konservierungsstoff
U, V, W
keine Einträge
X, Y, Z
Zootechnische Zusatzstoffe
- zur Leistungsverbesserung
- zur Verbesserung des Gesundheitszustandes / Prophylaxe
- Verdaulichkeitsförderer (Enzyme)
- Darmflorastabilisatoren
- Medikamente
Zusammensetzung (Allgemeines)
- Darstellung der Einzelfuttermittel
- Darstellung von bestimmten Zusatzstoffen
- absteigende (gewichtsmäßige) Darstellung
- geschlossene, offene, halb-offene Deklaration
Zusatzstoffe
- Lebensnotwendige Mikronährstoffe
- zur Erhöhung der Futterqualität / Hygiene
- zur verbesserten Futterausnutzung (verminderte Ausscheidungen)
- Verbesserung von Produkteigenschaften (Geruch, Farbe, Haltbarkeit)
- Vorbeugung / Eindämmung von Krankheiten ("Tierarztfutter")
Zusatzstoffe im Einzelnen
- technologische Zusatzstoffe
- sensorische Zusatzstoffe
- Ernährungspsysiologische Zusatzstoffe
- Zootechnische Zusatzstoffe